WALTHER VON DER VOGELWEIDE

NEHMT, FROUWE DISEN KRANZ

English translation see below

PER-SONAT

Elisabeth Rumsey (Fidel) Marc Lewon (Laute) Baptiste Romain (Fidel, Dudelsack) Sabine Lutzenberger (Mezzosopran, Leitung)

Nehmt, Herrin, diesen Kranz

, so sprach ich zu einem wohlgestalten Mädchen, dann schmückt Ihr den Tanz mit den schönen Blumen, wie Ihr Sie dann auf dem Haupte tragt...

Dieses Lied gilt als eines der schönsten und anmutigsten Lieder Walthers. Der Erzähler träumt, er würde unter den vielen Hüten der tanzenden Damen seine Angebetete erblicken.

Walthers Lieder folgen dem dichterischen Konzept der Hohen Minne, das die aussichtslose Werbung des lyrischen Ichs um eine unerreichbare, gesellschaftlich meist höher gestellte Dame vorsieht. Mit Zurückhaltung, Höflichkeit, Ergebenheit und Treue wirbt der Ritter um seine Geliebte. Doch kommt in diesen Liedern gleichermaßen auch das Bestreben die Damen zu umwerben und ihnen zu gefallen zum Ausdruck. So erklingen neben  Minneliedern insbesondere auch humorvolle und amüsante Lieder und die Tanzmusik einer vergangenen höfischen Gesellschaft.

Es gibt wohl kaum einen besseren Repräsentanten mittelalterlicher Lyrik, der so meisterhaft die Kunst des Dichtens verinnerlicht hat, wie Walther von der Vogelweide. Er gilt als einer der bedeutendsten Minnesänger und Sangspruchdichter des Mittelalters. Doch obwohl Lyrik zu seiner Zeit gesungen vorgetragen wurde, sind Melodien von Walther kaum überliefert.

Sabine Lutzenberger und das Ensemble PER-SONAT haben sich auf die Suche gemacht und anhand der Quellen rekonstruiert, wie Walthers Gedichte geklungen haben könnten: Teils konnten sie Walthers Lyrik mit seinen eigenen „Tönen“ (=Melodien) unterlegen, teils mit denen seiner Zeitgenossen, Fragmente wurden ergänzt und einige Melodien im Stil der Zeit nachgebildet. Der deutsche Sangspruch sowie der Minnesang als eine der wichtigsten Überlieferungstraditionen fungiert hierzu als Schlüssel zwischen Historie und lebendiger Aufführungspraxis. Die Quellen reichen vom 13. Jahrhundert bis in den Meistersang. In diesem Konzertprogramm ist nun Walthers großartige Dichtung gesungen zu erleben.

Take, lady, this wreath

An encounter with Walther von der Vogelweide

“Take, lady, this wreath, I said to a graceful maiden, then you adorn the dance with the beautiful flowers, as you wear them on your head...”

This song is considered one of Walther's most beautiful and charming songs. The narrator dreams that he sees his beloved among the many crowns of the dancing ladies.

Walther's songs follow the poetic concept of Hohe Minne, which envisages the hopeless courtship of the lyrical I for an unattainable lady, usually of higher social standing. The knight courts his beloved with restraint, politeness, devotion, and loyalty. But these songs also express the desire to attract and please the ladies. Thus, in addition to Minnelieder, humorous and amusing songs and the dance music of a bygone courtly society can be heard.  

There is hardly a better representative of medieval lyric poetry who has so masterfully internalized the art of poetry as Walther von der Vogelweide. He is considered one of the most important minnesingers and singsong poets of the Middle Ages. But although poetry was sung in his time, melodies by Walther have hardly been handed down.

Sabine Lutzenberger and the ensemble PER-SONAT have undertaken a research and reconstructed on the basis of the sources how Walther's poems might have sounded: Sometimes they were able to underlay Walther's poetry with his own "tones" (=melodies), sometimes with those of his contemporaries; fragments were added and some melodies were recreated in the style of the time. The German Sangspruch as well as the Minnesang as one of the most important traditions of musical transmission serve as a key between history and living performance practice. The sources range from the 13th century to the Meistersang. In this concert program, Walther's great poetry can now be experienced sung.